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Madurai |
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Madurai (Tamil: மதுரை Maturai [ˈmaðɯrɛi̯]; bis 1949 Madura) ist eine Stadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Die Stadt, eine der ältesten Südasiens, liegt in 134 m Meereshöhe am Ufer des Flusses Vaigai und zählt heute etwa 1,1 Millionen Einwohner. Damit ist Madurai nach der Hauptstadt Chennai und der Industriestadt Coimbatore die größte Stadt des Bundesstaates. Madurai ist Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes. Ihr IATA-Flughafen-Code lautet IXM.
Madurai teilt sich in die Altstadt am südlichen und die während der Kolonialzeit entstandene Neustadt am nördlichen Ufer des Vaigai-Flusses. Den Mittelpunkt der Altstadt und die wichtigste Sehenswürdigkeit Madurais ist der große Minakshi-Tempel mit seinen weithin sichtbaren Gopurams. Der im wesentlichen während der Nayak-Zeit im 15. bis 17. Jahrhundert erbaute Tempel gehört zu den herausragendsten Beispielen der dravidischen Tempelarchitektur. Der Stadtgrundriss der Altstadt richtet sich mit mehreren konzentrischen Ringstraßen und axial auf die Gopurams zulaufenden Straßen nach dem Minakshi-Tempel. Damit verkörpert Madurai den Typus der klassischen südindischen Tempelstadt, wenn auch nicht in derselben Regelmäßigkeit wie etwa das Idealbeispiel Srirangam.
Madurai, eines der kulturellen Zentren des tamilischen Volkes, verfügt über ein reiches, vermutlich an die 2500 Jahre altes kulturelles Erbe. Seit vorchristlicher Zeit ist die Stadt wichtiges Religions- und Handelszentrum. Madurai war mindestens 1000 Jahre ohne Unterbrechung die Hauptstadt des Königreichs der Pandyas und unterhielt nachweisbare Handelsbeziehungen mit Griechen, Römern und Chinesen.
Madurai fiel im 10. Jahrhundert an den Chola-König Parantaka. Die Pandyas erlangten während des 13. Jahrhunderts zwar noch einmal die Herrschaft zurück, doch zu Beginn des 14. Jahrhunderts befehligte Malik Kafur während eines Raubzugs durch den Süden einen nicht provozierten Angriff, plünderte und zerstörte einen Großteil der Stadt. Kurz darauf wurde Madurai ein unabhängiges Sultanat. Im Jahre 1364 schloss sich Madurai dem hinduistischen Vijayanagar-Reich an, das von Nayaks verwaltet wurde. 1565 erlangten die Nayaks ihre Unabhängigkeit – unter ihrem Schutz erlebte Madurai eine Renaissance und wurde wieder aufgebaut. Teile des Palastes der Nayaks, unter Tirumalai Nayak (1623–1655) erbaut, sind noch erhalten. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts blieb Madurai unter der Kontrolle der Nayaks, bis die Briten allmählich die Herrschaft übernahmen.
Bei der letzten indischen Volkszählung 2001 wurden in Madurai 922.913 Einwohner registriert.[1] Madurai ist eine der wenigen indischen Städten mit negativer Bevölkerungsentwicklung: Hochrechnungen für das Jahr 2009 zufolge hat Madurai nur noch 895.607 Einwohner.[2] Die Einwohnerzahl des Ballungsraums Madurai ist indes von knapp 1,2 Millionen im Jahr 2001 auf über 1,3 Millionen gestiegen.
Die Hauptsprache in Madurai ist wie in ganz Tamil Nadu das Tamilische. Daneben gibt es eine größere Minderheit von Sprechern des Saurashtri, das im Gegensatz zu den sonst in Südindien verbreiteten dravidischen Sprachen zur indoarischen Sprachfamilie gehört. Die Saurashtri-Sprecher gehören der Weberkaste der Patnulkarans an und stammen ursprünglich aus Nordwestindien. (Hits: 2104)
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